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Jahrhundertelang gingen die Bewohner des Dorfes Poppenbüttel zur Kirche nach Bergstedt. Als dann in den zwanziger und dreißiger Jahren des 20. Jahrhunderts immer neue Siedler hinzuzogen, wurde 1940 zuerst ein Gemeindesaal in einem alten Fachwerkhaus am Poppenbütteler Markt eingerichtet. Hier liegt der Ursprung der evangelischen Gemeinde in unserem Stadtteil.

Foto der Marktkirche1954 wurde mit dem Bau einer eigenen Kirche begonnen, die 1956 als Marktkirche geweiht wurde. Ein Gemeindehaus und ein Pastorat sind inzwischen hinzugekommen.

Pastoral wirken an der Marktkirche Pastorin Barbara Hanzig und Pastor Peer Lichtenberg.

Wer die Marktkirche betritt, bemerkt zuerst eine lebensgroße Darstellung des Abendmahls Jesu. Otto Flath hat in Anlehnung an Ernst Barlach sein Kunstwerk geschaffen. Mit großer Dankbarkeit konnte am 3. September 2006 die neue, größere Orgel aus der Werkstatt Rohlf geweiht werden. Mehr über dieses Instrument erfahren Sie in der Orgelbeschreibung. Zum Herunterladen steht dort auch die Festschrift zur Orgelweihe bereit.

Seit den fünfziger Jahren sind in Poppenbüttel immer neue Baugebiete erschlossen und besiedelt worden. Heute wohnen hier etwa 27.000 Menschen.

Foto der Simon-Petrus-KircheDem hat die Kirchengemeinde Rechnung getragen und zunächst im Nordwesten vom alten Zentrum die Simon-Petrus-Kirche an der Harksheider Straße gebaut. Sie wurde von dem Altonaer Architekten Dieter Stübing geplant und am 4. Juli 1964 geweiht. Anfangs stand sie noch auf der „grünen Wiese”. Die Gebiete rund um die Kirche wurden nach und nach bebaut. So hat sich um diese Kirche mit dem Pastorat und Gemeindehaus ein weiterer Gemeindebezirk mit eigenen Gruppen, Einrichtungen und Gemeindeleben entwickelt.

Als kleinstem Bezirk stand und steht der Simon-Petrus-Kirche nur eine Pfarrstelle zu. Von 1953-1978 hatte Pastor Alfred Schürmann diese Stelle inne. Bis zum Bau der Kirche wurden die Gottesdienste im Gemeindehaus gefeiert. Nachfolger wurde Pastor Dr. Hartmut Clasen. In dessen Amtszeit wurde die „Hamburg Bau” gebaut, eine Neubausiedlung, die viele neue Gemeindeglieder mit sich brachte. Nach längerer Vakanz trat Pastor Christian Butt im Dezember 1994 seinen Dienst an. Während seiner Zeit als Pastor an der Simon-Petrus-Kirche wurden zahlreiche Vortragsreihen zu verschiedensten religiösen und kulturellen Themen zu einem Charakteristikum der Gemeinde. Pastor Butt trat am 1.6.2004 eine Pfarrstelle im Dienst des Kirchenkreises Storman an. Nachfolgerin war von Januar 2006 bis Juni 2010 Pastorin Susanne Reich. Heute wird diese Pfarrstelle von Pastorin Ute Ehlert-In wahrgenommen.

Foto der Philemon-Kirche Der dritte Gemeindebezirk Philemon entstand 1966 und hatte sein Zentrum an der Ecke Tegelsbarg und Poppenbütteler Weg. Hier wurde 1969 eine Kapelle mit einem kleinen Gemeindehaus geweiht und die Kindergartenarbeit am Häherweg begonnen, die 1973 um eine Behindertengruppe erweitert wurde. 1980 konnte das Haus in einem 2. Bauabschnitt um weitere Räume und einen Kirchsaal erweitert werden. In der modernen Kirche werden seitdem lebendige Gottesdienste in vielfältiger Form gefeiert. Inhaber der Pfarrstelle an der Philemon-Kirche ist Pastor Stephan Uter.

Im Mai 1990 wurde die neue Lobback-Orgel geweiht. Im Jahr 2010 erhielt die Kirche einen Turm mit einer Glocke aus dem 17. Jhdt., die nun jeden Sonntag zum Gottesdienst ruft, und in den Jahren 2012 und 2013 wurde der Kirchsaal zu einem stärker sakralen Raum umgestaltet.

In diesem Gemeindezentrum sind auch diakonische Aufgaben der Gemeinde untergebracht. Es gibt Angebote der Familienbildung, der Jugendarbeit, den Mittagstisch für Schulkinder, ein Angebot der Anonymen Alkoholiker usw. Alte und junge Menschen treffen sich hier regelmäßig und nutzen die vorhandenen Einrichtungen.

Unter der Leitung eines Pfarrkollegiums und eines Kirchenvorstandes vereinigt die Evangelisch-Lutherische Kirchengemeinde Poppenbüttel so drei Gemeindebezirke, die je ihr eigenes Profil entwickelt haben und im Zusammenspiel vielfältige Aktivitäten anbieten.

Die Zusammenarbeit mit den ev.-luth. Kirchengemeinden der Nachbarstadtteile Sasel und Wellingsbüttel wird seit 2004 durch die Bildung der Kirchenregion „Alstertal” verstärkt und gefördert. Gemeinsame Veranstaltungen und Aktionen sind ein Zeichen dafür. Besondere Möglichkeiten ergeben sich für alle Beteiligten durch Projektpfarrstellen für die gesamte Region, z.B. in den Jahren 2005 bis 2010 die Projektpfarrstelle Generation 55plus, mit der Menschen angesprochen wurden, die im Begriff waren, ihr Berufsleben abzuschließen, eine neue Lebensphase mit neuem Freiraum zu beginnen. Ziel des Projektes war die „Förderung des freiwilligen Engagements der Generation 55 plus für kirchliche, gesellschaftliche und soziale Zukunftsgestaltung”. Die Projektpfarrstelle war besetzt mit Pastorin Angelika Schmidt. Das Nachfolgeprojekt wurde geleitet von Pastorin Gundula Döring und trugt den Titel +) Kirche aufschlussreich. Das Projekt hatte einen Schwerpunkt in der Suche nach einer authentischen Spiritualität für heutige Menschen. Es war ein Angebot für Erwachsene, die aufgeschlossen sind, sich den Fragen nach Sinn und Tiefe ihres Lebens zu stellen.

Eine weitere Zusammenarbeit hat sich mit der ev.-luth. Kirchengemeinde Hummelsbüttel entwickelt. Nach anfänglichen Besuchen und Gegenbesuchen ist nun ein gemeinsamer Jugendgospelchor CP Young Voices mit Jugendlichen aus dem Philemon-Bezirk und der Christophorus-Gemeinde Hummelsbüttel entstanden.