Instrumente
Die Marktkirche ist ausgestattet mit zwei Orgeln, einem Konzertflügel und zahlreichen Bandinstrumenten.
Flath-Altar
Wer die Marktkirche betritt, bemerkt zuerst eine lebensgroße Darstellung des Abendmahls Jesu. Otto Flath hat in Anlehnung an Ernst Barlach sein Kunstwerk geschaffen.
Geschichte des Altars
In den frühen 50-er Jahren des vorigen Jahrhunderts fiel in Poppenbüttel die Entscheidung, anstelle des alten Fachwerkhauses am Poppenbüttler Markt eine Kirche zu bauen. Unter der Leitung von Pastor Dr. Arthur Noffke traf man in diesem Zusammenhang auch auf den Künstler und Schnitzer Otto Flath in Bad Segeberg. Dort fanden die Poppenbüttler in seiner Werkstatt die lebensgroße Darstellung des Abendmahles Jesu mit seinen Jüngern.
Die Faszination war so groß, dass das Kunstwerk sogleich gekauft wurde.
So hatte die Poppenbüttler Kirchengemeinde zwar ein Kunstwerk, aber es fehlte die Kirche "drum herum".
Ursprünglich sollte die Abendmahlsgruppe ihren Platz auf dem Altar der neuen Kirche finden. Aber dieser Vorschlag wurde von der Bauleitung der Landeskirche in Kiel abgelehnt. Das Kunstwerk würde in seiner Größe alles andere zu stark dominieren. So wurde die Lösung entwickelt, die Darstellung des Abendmahles Jesu mit seinen zwölf Jüngern in einem Seitenschiff, für den hereinkommenden Besucher sichtbar, zur Wirkung kommen zu lassen. Im Rahmen des Hamburger Kirchentages 1981 bekam das Kunstwerk eine neue Bedeutung. Eine lange Reihe von Tischen wurde aufgestellt, an denen etwa 100 Personen Platz nehmen konnten. Zugrunde lag der Gedanke, den Abendmahlstisch des Kunstwerkes gleichsam für die Gemeinde zu verlängern um daran – wie die Jünger Jesu – zu essen und das Abendmahl zu feiern.
Bedeutung des Altars
Der Altar zeigt das letzte Passahmahl, das Jesus mit seinen Jüngern gefeiert hat. Zwei der Jünger fallen besonders ins Auge. Diesen beiden hat Otto Flath konkrete Jünger zugeordnet. Auf der rechten Seite Petrus, der sich Jesus ausdrücklich zuwendet. Und Jesus schräg gegenüber Judas, der sich ausdrücklich abwendet. Der Blick Jesu ruht auf Judas.
Otto Flath hat dazu folgende Geschichte erzählt: Eines Tages wurde er von der Polizei angerufen, ob er einen umgestürzten Baum haben wolle, der soeben einen Mann getötet hätte. Er holte sich diesen Baumstamm. Für ihn war klar, dass daraus etwas besonderes enstehen muss. Daher hat er daraus diese Jesus-Figur gehauen. Die Form des Baumstammes ließ nur eine einzige Kopfhaltung zu: nämlich die Blickrichtung auf Judas. Judas hatte beschlossen, Jesus an die jüdische Gerichtsbarkeit zu verraten. Damit hat er sich gegen ihn gestellt. Und gerade ihm wendet sich Jesus zu.
Darin liegt die besondere Bedeutung des Kunstwerks: Jesus lässt auch den nicht fallen, der sich abwendet, der schuldig wird, Seine Liebe umfängt auch ihn. Das gilt bis heute – das gilt auch uns.